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Die nachfolgenden Zeilen mögen allen Hundebesitzern behilflich sein, ein wachsames Auge für die Bedürfnisse ihres vierbeinigen Lieblings zu entwickeln, die sich doch allzu oft von unseren Vorstellungen unterscheiden.
Denn: nur ein glücklicher Hund ist ein gesunder Hund.
Und zum Glücklichsein gehört doch wesentlich mehr, als Gassi gehen, Bällchen spielen und einmal im Jahr zur Impfung.
Die meisten Menschen verlieben sich zuerst in das Aussehen einer Rasse, wenn sie einem rassetypisch getrimmten oder geschorenen Hund begegnen.

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Doch wie bei uns auch, nimmt bereits die häusliche Pflege jeden Tag eine gewisse Zeit und Mühe in Anspruch.
Darüber sollte man sich bei der Anschaffung „seines“ Hundes im Klaren sein.

Auch unsere vierbeinigen Lieblinge haben beim Aufstehen noch den „Schlaf“ in den Augen. Der wischt sich auch nicht von selber weg. Um die Augen nicht zu reizen, sollte man diese möglichst mit einem weichen Tuch täglich säuber

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Auch die Ohren sollten des Öfteren überprüft werden.
Sind sie innen sauber? 
Oder wachsen vielleicht dicke Haarbüschel aus dem Gehörgang? Sind sie heiß, gerötet oder schmutzig-braun? Riechen sogar?
Dann wird es höchste Zeit, der Ursache auf den Grund zu gehen.
Oft ist es nur mangelnde Reinigung.

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Besondere Aufmerksamkeit muss auch den Pfoten angedacht werden. Auch zwischen den Ballen wachsen Haare und verknoten auch gerne.

Wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden, findet der Hund nicht nur auf glatten Böden keinen Halt mehr; er läuft sich die Füsse alsbald schmerzhaft wund.

Meistens merkt man es daran, dass der Hund dauernd an den Pfoten leckt und die Haare sich vom Speichel braun färben.
Dieses Stadium birgt jedoch schon größte Gefahr, dass sich Parasiten (z.B. Milben) einnisten, die nur noch medikamentös behandelt werden können. Soweit muss man es nicht kommen lassen.

Die Ballen müssen ein Hundeleben lang viel aushalten. Damit sie vor allen Dingen im Winter und im Alter nicht spröde und rissig werden, cremt man sie öfter mal ein. 
Dafür gibt es heute (im Schnitt für 3 – 5 Euro) speziell entwickelte Pfotenpflege-Cremes, die sehr reichhaltig sind und trotzdem rasch einziehen, so dass der Hund bereits nach wenigen Minuten keine „Tatzen“ mehr hinterlässt.
Auch für „Liegeschwielen“ im Ellbogenbereich, zu denen besonders schwere Hunde neigen und die nicht nur unschön aussehen sondern auch sehr schmerzhaft für das Tier sein können, sind diese Cremes sehr gut geeignet. 
Damit Ihr Liebling schmerzfrei laufen kann und ein gerades Gangwerk behält, dürfen die Krallen nicht zu lang werden. Prüfen können Sie die Länge der Krallen am besten, wenn Ihr Hund auf einem festen, glatten Unterboden steht. So lange die Krallen in dieser Stellung nicht den Boden berühren, also z.B. noch ein Blatt Papier dazwischen passt, brauchen Sie die Krallen auch nicht zu schneiden. Werden die Krallen zu lang und stehen auf dem Boden auf, biegen sie sich nach oben und zur Seite, was mit der Zeit eine Fehlstellung der Pfoten und damit der Beine mit sich bringt.
Bei Hunden, die viel auf weichem Boden (im Wald oder auf Feldern) laufen und wenig auf Asphalt, müssen im Regelfall die Krallen öfter gekürzt werden.
Bei kleinen Hunden reicht hierzu eine einfache Krallenzange aus dem Fachhandel. Bei großen Hunden mit starken Krallen muss die Zange entsprechend stärker sein.

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Auch die Genitalien und der After müssen regelmäßig kontrolliert werden. Fährt der Hund des Öfteren „Schlitten“ oder leckt er sich häufig im Analbereich, kann Wurmbefall die Ursache sein. In diesem Fall gehört die weitere Behandlung auf jeden Fall in die Hände eines Tierarztes.
Eine weitere Ursache könnte eine Verstopfung der unterhalb des Afters sitzenden Analdrüse sein.
Bei Absetzen von festem Kot entleert sich diese jedoch normalerweise immer selbst.
Bei der Hündin ist die Vulva (Scheide) wichtig, zu kontrollieren.
Zeitweise glasiger und während der Läufigkeit zunächst rötlicher, dann bräunlicher Ausfluss ist normal.
Wird jedoch gelblicher (eitriger) Ausfluss festgestellt, steht auch hier ein umgehender Besuch beim Tierarzt an, da es sich um einen Hinweis auf eine Gebärmutterentzündung handeln kann.
Im Anfangsstadium lässt sich diese noch erfolgreich mit Antibiotika behandeln.

Beim Rüden ist der Penis zu kontrollieren. Bei grün-gelblichem Ausfluss liegt meist ein Vorhautkatarrh vor, der entweder mit einer medikamentösen Spülung vom Tierarzt behandelt werden kann, häufig jedoch einfach nur durch tägliches warmes Abbrausen des Penis (mit dem Zeigefinger zwischen Penis und Bauch die Haut nach hinten drücken, so dass der Penis frei gelegt wird) wieder abklingt. Besonders während der Läufigkeit der Hündinnen neigen die Rüden zu Vorhautkatarrh.

Ganz wichtig ist natürlich die Fellpflege. Das Kämmen dient der Entfernung von alter Unterwolle und Knoten und somit nicht nur der Schönheit des Haarkleides und dem Wohlgefühl des Hundes sondern in erster Linie der Gesundheit des Tieres. Wird das Tier zu wenig oder nur oberflächlich gekämmt, bildet sich eine immer dicker und härter werdende Filz- und Knotenschicht, wodurch die Haut nicht mehr belüftet wird. Schmutz, der zwar eindringt, aber durch die Knoten auf der Haut nicht mehr rausfallen kann, lässt diese erkranken (z.B. Schuppenbildung). Auf diesen Knoten muss der Hund liegen und schlafen. Er kann sie nicht beiseite schieben. So wird die Haut wund gescheuert, was wie bei den Pfoten die beste Voraussetzung für die Einnistung von Parasiten ist. 
In solchen Fällen kann oft selbst der Hundefrisör mit speziellen Entfilzungskämmen oder –sprays das Fell nicht mehr retten. Dann hilft nur noch eine Komplettschur.

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Zu beachten ist, dass der Hund vor dem Bad gründlich ausgekämmt und knotenfrei ist. Knoten und Filze lassen sich vielleicht einschäumen, niemals aber wieder restlos ausspülen. Und Shampoorückstände im Fell führen unweigerlich zu Schuppenbildung oder sonstigen Hautirritationen.
Das Shampoo wird verdünnt (Portion Shampoo in einem Plastikmessbecher mit wenigstens 1 L warmem Wasser aufmischen) aufgetragen. Ob man an Po und Rute anfängt und sich zum Nacken und zur Brust vorarbeitet oder andersrum, bleibt jedem selbst überlassen. Der Kopf wird jedoch zuletzt gemacht. Natürlich wird auch das Fell der Ohren und des Fangs sowie rund um die Augen gebadet. Hier muss man sich etwas vorsichtiger vorarbeiten, damit kein Shampoo in die Augen oder in die Gehörgänge läuft.

In der gleichen Reihenfolge wie der Hund eingeschäumt wurde, wird er jetzt auch wieder gründlich abgespült. Nach dem Körper und den Beinen spülen Sie am Kopf erst die Ohren, Wangen und den Hals, bevor Sie zu aller letzt den Oberkopf und den Fang ausspülen.

Keine Sorge, beim Abspülen des Kopfes (am Hinterkopf beginnen) wird der Hund die Augen schließen und sie können problemlos über den Nasenrücken die Haare am Fang ausspülen, solange Sie das Wasser nicht in die Nase laufen lassen. Danach streichen Sie ihm vorsichtig die über die Augen liegenden Haare nach hinten, damit er diese wieder öffnen kann.

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Sobald der Hund im Nacken nass ist, hat er das Bedürfnis, sich zu schütteln. Diesen Reflex können Sie weitgehend unterdrücken, indem Sie mit einer Hand den Nacken immer wieder sanft nach unten drücken, bis Sie die gröbsten Wassermassen aus dem Fell gestrichen haben.

Leichter und angenehmer werden natürlich alle Pflegemaßnahmen, wenn Sie dabei den Small-Talk mit Ihrem Liebling nicht vergessen.

Loben Sie ihn, wenn er sich "fein" verhält und tadeln Sie ihn, wenn er sich nicht so kooperativ verhält. So lernt er schneller, was Sie von ihm wollen.

Egal, um welche Pflege es geht - wenn Sie Hilfe brauchen: Rufen Sie an.